Greta und Eule, Hundesitter
Gretas sehnlichster Wunsch ist ein Hunde-Fellfreund. Aber diese blöde Hausordnung. Doch Gretas coole Kusine Eule hat eine fantastische Idee.
Sechs Wochen Sommerferien allein zu Haus, während der Regen aufs Dach prasselt ... Das wäre nicht mal schlimm, wenn Greta nur einen Hund hätte, der ihr ab und zu seinen warmen Kopf auf den Schoß legt. Doch davon kann sie nur träumen, wegen Onkel Eduards Hausordnung. Tiere ohne Federn sind darin strikt verboten. Bevor Greta aber den Kopf hängen lassen kann, kommt ihre Kusine Eule zu Besuch, und Eule weiß ganz genau, was zu tun ist.
- Erstmals erschienen 1995
- Lesealter Ab 8 Jahren
- Illustriert von Cornelia Funke
- Verlag Dressler
- Erhältlich bei genialokal.de
- Auch erschienen als eBook · Hörbuch · Taschenbuch
Greta fühlte sich wunderbar. Hinter den wedelnden Schwänzen die Straße entlang zu gehen wie eine echte Hundebesitzerin — das war einfach umwerfend. Es störte sie nicht mal, dass die kleinen Kerle "Sitz" oder "Aus" einfach überhörten und an jedem Baum stehen blieben, um ihn mit endloser Geduld zu beschnuppern. Nein, Greta hätte stundenlang so weitergehen können. Eule nicht.
"Oh, verflixt, meiner will dauernd in die Pfützen!", stöhnte sie. "Hast du eigentlich die Namen behalten?" "Ich glaub, der rote heißt Cäsar!", sagte Greta. Wie besprochen hatte sie zwei übernommen, aber nun verhaspelten sich die beiden dauernd mit ihren Leinen. "Und welcher war Cato?", fragte Eule. Ratlos guckte Greta die drei bunten Würstchen an. "Cato?", rief sie. Der mit dem grünen Westchen sprang an ihr hoch und hinterließ zwei feuchte Pfotenabdrücke auf ihrer Hose. Greta kicherte und kraulte ihn hinter den Ohren. "Das wäre geklärt. Dann ist deiner Julius." "Gut, das kann ich mir merken", sagte Eule. "Können wir mal die Straßenseite wechseln? Da drüben sind viel weniger Pfützen."
Die drei Dackel stürmten so aufgeregt los, dass sie die Mädchen fast umrissen. Nur über die Richtung konnten sie sich nicht einigen. als dann auch noch ein Radfahrer ahnungslos die Straße runterkam, kläfften sie sich fast die Zunge aus dem Hals und versuchten mit ihm um die Wette zu rennen. Ziemlich außer Atem erreichten Greta und Eule die nächste Straßenecke. "Du meine Güte!" Eule rückte sich erst mal die Brille wieder zurecht. "So anstrengend hab ich mir das nicht vorgestellt. Da lob ich mir doch meine Wellensittiche."
Als ich Greta und Eule schrieb, lebte ich mit meiner Familie in Hamburg Ohlstedt. Einige Orte dort, die ich sehr liebte, haben mich zur Geschichte inspiriert. Und mein verzweifelter, aber aussichtsloser Wunsch, den ich als Kind hatte: "Ein Hund! Ich möchte so gern einen Hund."